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Unerwünschte Urlaubssouveniers des Hundes
(Autor Dr.A.Heinl/Aschheim)

 


Unerwünschte "Urlaubssouvenirs"

Eine Reihe von Infektionskrankheiten kommt in erster Linie in Ländern warmer Klimazonen vor, bei uns werden diese dagegen nicht oder nur selten beobachtet. Prinzipiell besteht eine Infektionsgefahr in allen Regionen mit meditarranem, subtropischem und tropischem Klima. Werden bestimmte Erkrankungen bei Hunden diagnostiziert oder zumindest vermutet, stellt sich heraus, dass die Tiere den Urlaub mit Ihren Besitzen in Spanien, Italien, Portugal oder Frankreich verbracht haben. Nahezu alle dieser im Ausland erworbenen Krankheiten werden durch Parasiten verursacht. Die in den südlichen Ländern beheimateten Hunde sind gegen die dort vorkommenden Infektionskrankheiten wiederstandsfähiger als die " zugereisten" Hunde; diese sind für die Erreger hochempfänglich und erkranken daher ungleich schwerer, da sie nicht über eine entsprechende Immunabwehr verfügen. Die Impfung ist zwar unerlässlich, bietet aber in diesen Fällen keinen Schutz. Hundebesitzer sollten bei einer unklaren Krankheitsgeschichte unbedingt immer Urlaubsreisen mit dem Hund erwähnen, denn oft sind die Symptome vielfältig und geben keine eindeutigen Hinweise auf die zugrunde liegende Erkrankung. Dabei ist zu beachten, dass der Urlaub auch schon Jahre zurückliegen kann, bis die Erkrankung in Erscheinung tritt. Zu den häufigsten im Ausland erworbenen Infektionskrankheiten zählen:

Herzwurmkrankheiten:
Diese Erkrankungen, auch Dirofilariasis genannt, wird vor allem aus den feuchtwarmen Gegenden Südeuropas oder Nordamerika eingeschleppt. Die bis zu 30 cm langen erwachsenen Würmer besiedeln vor allem die rechte Herzkammer und die von dort aus in die Lunge führende Arterie. Die im Blutstrom kreisenden Larven werden durch die Stechmücke aufgenommen. Beim neuerlichen Stechen werden die nun infektiösen Larven wieder auf Hunde übertragen. Die Larven dringen über die Haut und Muskulatur in die Blutbahn ein und gelangen so in das Herz.
Die Parasiten beeinträchtigen Herz und Lungenfunktion mit Atemnot und chronischen Husten als Folge. Ein starker Befall kann zu einer Thromboembolie in der Lunge durch abgestorbene Herzwürmer führen.

Babesiose:
Babesien entwickeln sich z.T. in bestimmten Zeckenarten und gelangen durch diese auf den Hund. Die Parasiten befallen die roten Blutkörperchen und zerstören diese, wodurch es zu schwerer Blutarmut und Gelbsucht kommt. Symptome der Babesiose sind hohes Fieber, Mattigkeit, Bewegungsstörungen und Lähmungserscheinungen.

Ehrlichiose:
Die Infektion mit den bakterienähnlichen Erregern erfolgt durch Zeckenstiche. Diese Erkrankung ist in Südostasien, im Mittelmeerraum sowie in Mittel- und Nordamerika nicht selten. Kennzeichen hohes Fieber über mehrere Tage, das sich normalisiert und anschließend wieder ansteigen kann. Dieser Verlauf kann Wochen und Monate andauern. Eitriger Augenausfluss und Krampfanfälle sind weitere Anzeichen. Die Milz ist stets stark geschwollen.

Leishmaniose:
Die Übertragung dieser Krankheit die in Italien, Frankreich, Griechenland, Portugal, Brasilien, Spanien und Nordamerika beobachtet wird, geschieht hauptsächlich durch stechende Sandfliegen. Von der Haut gelangen die Leishmanien in die inneren Organe, so dass zwischen einer Haut- und Eingeweideerkrankung unterschieden wird; beide Formen können jedoch auch gleichzeitig auftreten. Krankheitszeichen können erst Monate oder sogar Jahre später auftreten, wobei die Hautsymptome am auffälligsten sind.
Die betroffenen Tiere sind oft bis zum Skelett abgemagert. Der akute Verlauf endet innerhalb weniger Monate tödlich, der chronische Verlauf kann jahrelang andauern. Die Leishmaniose ist nicht heilbar.

Die Behandlung
Dieser aus dem Ausland eingeschleppten Erkrankungen ist nicht immer erfolgreich, vor allem dann, wenn die Infektion bereits länger zurückliegt. Es empfiehlt sich daher, Tiere nicht in Risikoländer mitzunehmen. Daher wird nicht nur die Gefährdung des eigenen Hundes, sondern auch die Gefahr der Einschleppung und Verbreitung in Deutschland verhindert: So besteht durchaus die Gefahr, dass die Urlaubstiere die Babesien übertragende Zeckenart nach Deutschland eingeschleppt wird und damit Babesiose verbreitet wird; ähnliches gilt auch für die Ehrlichiose.

Falls der Hund dennoch in die betroffenen Urlaubsgebiete mitgenommen wird, sollte der Besitzer vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen treffen. Dazu gehört, den Hund regelmäßig auf Zecken zu untersuchen und diese ggf. mit der Zeckenzange zu entfernen, bei starkem Befall sollte ein Zeckenabtötendes Mittel verwendet werden. Darüber hinaus sind die Anwendungen von mückenabweisenden Lösungen
und die Unterbringung in geschützten Räumen wichtige Schutzmaßnahmen. Der Tierarzt informiert über eine mögliche medikamentöse Prophylaxe. Und generell
Sollte Kontakt mit einheimischen streunenden Tieren vermieden werden um das Risiko einer Ansteckung von Krankheiten, die durch Kontakt übertragen werden, zu minimieren.

(Autor Dr.A.Heinl/Aschheim)

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